Luftiges Sommer-Set aus Aborigine Stoff von Karlotta Pink

Sommer, Hitze, die heißesten Tage des Jahres. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauche für diese Zeit ein besonders luftiges Outfit. Eines, dem man den Sommer schon ansieht. Auf der h+h Cologne hatten wir Ines von Karlotta Pink kennen gelernt, die mit Stoffen aus aller Welt handelt. Farbenfrohe, sonnige, wundervolle Stoffe aus den heißesten Ländern der Erde hat sie in ihrem Sortiment. Zum Probenähen durfte ich zwei Aborigine Stoffe aus Australien mitnehmen, mit ganz tollen Drucken, und ich wollte sie mir natürlich für etwas besonderes aufheben. Direkt beim Abschneiden wußte ich schon, dass ich eine Bluse und einen Rock nähen wollte und hatte zum Glück den Stoffverbrauch dafür auch einigermaßen im Kopf.

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Die Bluse aus dem violetten Sandhill Wash Blue ist nach dem Schnittmuster 116 aus Burda 7/2008. Die Belege sind mir sehr gut gelungen, aber bei den Ärmeln musste ich leider so oft ansetzen, dass mich die Bluse letztlich doch mehrere Nähkränzchen gekostet hat. Jetzt bin ich damit sehr zufrieden, denn ich finde, das Stoffmuster passt herrlich zur Form des Ausschnitts und der Naht, die den vorderen Beleg und die Knopfleiste hält. Die Knöpfe sind in einem ganz zarten Mintgrün, so dass sie sehr gut zu dem zugehörigen Rock passen.

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Auch von hinten macht das Muster der Bluse sehr viel her. Außergewöhnlich, aber nicht aufdringlich oder zu flippig – genau mein Fall. Frisur und Falten im Shop entsprechen den hohen Temperaturen und wurden aus Gründen der Glaubwürdigkeit nicht mit Photoshop gehübscht 😉

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Bei dem Rock habe ich eine Weile überlegt, wie ich ihn angehe. Ich hatte genau 1m von Yumuedumu mitbekommen und wollte einen einfachen Rock nähen, der das schöne Stoffmuster gut zur Geltung bringt. Nach etwas Hin-und Herdenkerei hatte ich mich zu einem Wickelrock entschlossen, den ich mit ein paar hübschen Details ein wenig besonders machen wollte. Also habe ich die Stoffbahn einfach durch zwei geteilt und (unter Rücksicht auf’s Muster) zu einem langen Streifen zusammengenäht. An den Seiten fasste ich beim Anprobieren grob die Abnäher ab (pro Seite ca. 10cm), die ich in kleinen Biesen verstecken wollte. Von der hinteren Mitte ausgehend maß ich die Entfernung zur Seite (ca. 20cm bei mir) ab und fing an, dort die erste Falte zu legen. Die Falten sind 5mm breit und werden je einmal im Tal genäht und dann noch mal an der äußeren Faltenkante abgesteppt. Beim Absteppen der Kante wird direkt die nächste Falte so gelegt, dass man deren Faltental mitfasst. Die Falten haben eine Länge von 8cm und ich habe pro Seite 10 Stück gearbeitet. So erhält der Rock unten mehr Weite als oben und lässt sich angenehmer binden (bei einem kürzeren Oberteil kommen die Falten noch etwas besser zur Geltung).falten

Nachdem die Falten gelegt waren, habe ich die Ober- und Unterkante des Rockes schmal doppelt eingeschlagen und abgesteppt. An der Oberkante habe ich an den Enden noch je ein schmales Bindeband mit eingenäht, um den Rock wickeln und binden zu können. Durch ein schmales Knopfloch hinter den linken Seiten wird das Band der unteren Stoffband gezogen und an der rechten Seite gebunden. Dort wollte ich auch eine Zierknopfleiste anbringen und fand im Fundus der Schwiegermutter glücklicherweise ein paar farblich perfekt passende Knöpfe. Der Rand ist ca. 8cm breit doppelt eingeschlagen und abgesteppt. Mein Fazit: Mit ein paar Kleinigkeiten kann man einen einfachen Wickelrock ganz fix zum absoluten Hingucker werden lassen.Knopfleiste

Zur Zeit ziehe ich Bluse und Rock gar nicht mehr aus, weil sie so super zum Sommer passen und so unheimlich bequem und luftig sind. Die Aborigine Stoffe sind toll in Muster und Farbe, haben eine super Qualität und ließen sich sehr gut verarbeiten. Schaut doch mal bei Karlotta Pink vorbei, denn zufälligerweise ist dort gerade noch Summer Sale. Damit gebe ich rüber zu Rund ums Weib und schaue, wo heute der Hochsommer rumst.

 

CC BY-NC-SA 4.0 Luftiges Sommer-Set aus Aborigine Stoff von Karlotta Pink von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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Biologin aus Köln mit zwei kleinen Kinnings. Liebt ihre Familie, ihre Nähmaschine, ihr Cello.
4 comments
  1. Deine beiden Teile gefallen mir so richtig gut und wie du aus einem Meter Stoff den Rock zusammen gebastelt hast, ist klasse. Eigentlich finde ich Wickelröcke super praktisch, du hast mich mit deinem Post inspiriert es mal wieder zu probieren.
    Vielen Dank
    Silke

  2. Sehr schönes Outfit.
    Da gefällt mir echt alles. Farben und Schnitte.

  3. Richtig Toll gelungen Marja! 🙂 Sieht top aus!
    Ich habe mal eine Frage bezüglich der Herstellung. (Ich will meine Frau zum Geburtstag nächsten Monat mit einem ähnlichen Wickelrock überraschen 😉 )
    Brauche ich für das ganze eine Overlock, oder geht das notfalls auch ohne?
    Ich habe zwar hier (_link entfernt_) mal nachgeguckt, wo dringend dazu geraten wird, aber du wirkst weitaus kompetenter und deswegen wollte ich mal bei dir nachfragen.
    Liebe Grüße
    Thorsten

  4. Gefällt mir richtig gut!!! Da kriegt man direkt Lust sich selbst an die Nähmaschine zu setzen! Finde ich toll, wie du beschreibst, wie es dir beim Nähen ging und auch welche Probleme du hattest!!

    Danke! Grüße

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