Das Alte und das Neue

Zu einem richtigen Jahresrückblick konnte ich mich zwischen den Jahren nicht durchringen. Einerseits war ich froh, jede Arbeit total herunterfahren zu können, den Computer nicht anzumachen und die Zeit mit der Familie einfach zu genießen. Andererseits war ich froh, das Jahr 2017 abhaken zu können. Es war turbulent und von einer schweren Zeit geprägt. Zwischendurch war mir das Nähen über Monate abhanden gekommen. Auch das Blog ist komplett in den Hintergrund gerückt. Es gibt noch viele Teile, die ich zwar genäht, aber nie auf dem Blog gezeigt habe. Von daher schien mir eine Foto-Collage der geschafften Dinge, wie ich sie in den vergangenen Jahren gemacht habe irgendwie unpassend.Strickjacke selber nähen

Eine Art Bilanz möchte ich trotzdem versuchen und meinem Näh-Büchlein kann ich entnehmen, dass vor allem die Kinder (die eigenen, aber auch die Nichten) sehr profitiert haben im letzten Jahr. Für die Kleinen habe ich 16 Teile genäht, von Hosen und Röcken über Shirts hin zu Kleidern war alles dabei. Ein besonders schöner Moment war für mich, als meine Nichten und meine Tochter im selben weißen Kleid Hand in Hand gingen. Auch wenn der Anlass, die Beerdigung des Urgroßvaters, ein sehr trauriger war.Sommerkleid für Kinder mit Smok-Nähten

Für Große habe ich 14 Teile genäht: 7 Kleider (darunter eines für meine Schwester), 6 Oberteile (Shirts, Blusen und Strickjacken) und einen apfelgrünen Mantel, den ich sehr liebe. Der Stadtmantel wird sehr oft getragen und ist aus diesem Jahr eines meiner Lieblingsteile.Stadtmantel

Die selbst verordnete Stoff-Diät war nur so teilweise erfolgreich. Ich konnte mein Lager stark dezimieren, habe aber trotzdem durch Geschenke und gelegentliche Käufe einiges an Stoff dazu bekommen. Das Gute: es war weniger Stoffverarmungsangst als gezielter Kauf für bestimmte Projekte (Beerdigungskleid, Stadtmantel, Karneval). Insgesamt ist meine Stoffbilanz aber negativ. Dem Stoffeingang von 46.3m steht ein Stoffverbrauch von 53.5m gegenüber. Ende des Jahres habe ich noch mal ausgemistet und größere Reste entsorgt – das waren noch einmal rund -3m. Das wären dann immerhin -10m netto.

Und für 2018? Da wünsche ich mir etwas mehr Ruhe, auch wenn das mit meiner trubeligen Familie und dem anspruchsvollen Job wahrscheinlich ein sehr frommer Wunsch ist. Das Nähen wird sicherlich etwas kurz kommen, weil im Job einiges ansteht. Am Ende des Jahres sollte die Stoffbilanz aber wieder negativ sein. Weniger kaufen, mehr gezielt verbrauchen ist die Devise. Ich muss keinem verraten, dass ich für 2018 schon ein paar Meter Stoffeingang zu verzeichnen habe, oder?

Am Wochenende ist wieder die Annäherung in Bielefeld – das große Nähtreffen – das für mich mittlerweile schon Tradition ist. Das ist immer ein ganz wunderbarer Start in’s Jahr und ich freue mich schon sehr darauf. Die Pläne dafür sind noch etwas unfertig, aber es wird sicher trotzdem wieder ganz toll werden!

CC BY-NC-SA 4.0 Das Alte und das Neue von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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Biologin aus Köln mit zwei kleinen Kinnings. Liebt ihre Familie, ihre Nähmaschine, ihr Cello.
3 comments
  1. Gratuliere zum erfolgreichen Stoffabbau und zur „Wende im Kopf“ von Stoffverarmungsangst zu kaufen für Projekte 😉 Sehr schön beschrieben. Ich drücke die Daumen für ein entspanntes 2018 und erstmal viel Freude in Bielefeld. Magst Du den Post noch zur Stoffidät-Linksammlung verlinken? LG Kuestensocke

    1. Avatar-Foto

      Ich glaub, da war jemand schneller als ich 😉 Danke, dass Du an mich gedacht hast! Ich bin für 2018 auf jeden Fall wieder mit am Start, auch wenn ich sehr undiszipliniert gestartet hab 😉

  2. Mit einem – 10 m hast du doch das Stoffdiätziel erreicht. Das finde ich schon mal klasse.
    LG Mirella

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