SSA: Being on the needle III

Hier ist es etwas ruhiger gewesen die letzten Tage, weil ich mit den Kindern bei meinen Eltern im Erzgebirge war. Mit einem Sprint schaffe ich nun doch noch einen Artikel, bevor der Linkup schließt und fühle mich dabei wie ein Baseball-Spieler, der mit einem Bein und rutschend noch den Zielstein erreicht. Das Thema des letzten Sonntags war:

Nur noch die Biesen, ich brauche nur noch die Biesen! Es ist nur ein kleines Detail, aber ich will es perfekt! Nach zwei Röcken und fünf Oberteilen geht mir langsam die Puste aus. Mit Nähen bin ich durch – nun widme ich mich noch kleineren Projekten.

Ich hing in der letzten Zeit an der Nadel – allerdings nicht an der Nähnadel. Ich habe in den letzten Tagen viel gehäkelt und war überrascht, wie viel Spaß es mir gemacht hat. Eigentlich gingen mir Arbeiten mit Wolle bis jetzt immer zu langsam, ich hab es nicht sonderlich gern gemacht. Aber dieses mal hat es besser geklappt, das Blumenmuster am Rand wurde viel schöner und ordentlicher (dank Mamas Häkelnadel!) und ich konnte gar nicht mehr aufhören.haekelborte.jpg

Die Jacke habe ich vor ca. 8 Jahren gestrickt, kurz nach der Geburt meiner Nichte. Die Borte für die Ärmel habe ich nicht so schön hinbekommen, frustriert aufgehört und die Jacke einfach so getragen – mit dreiviertel Ärmeln. Im Rahmen des Spring Style Along wollte ich die Jacke nun endlich fertigstellen – es wird auch allerhöchste Zeit! Nachdem ich die Borte für die Ärmel meiner Strickjacke gehäkelt hatte, habe ich noch den Rand des Ausschnittes neu mit Pikots umhäkelt.haekelsaum

Für den Ausschnitt sind kleine Häkelblüten vorgesehen, bei denen ich tatkräftige Unterstützung von meiner Mama hatte. Ihre Blüten sind auch deutlich ordentlicher geworden – die Krüppel hier, die sind von mir. So häkelten wir um die 20 Stück, in den Farben der Strickjacke. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob es mit den Blüten nicht etwas zu süß und verspielt wird, aber ich wollte es dann doch versuchen.haekelblueten

Durch den Farbverlauf der Wolle sind unterschiedlich farbige Blüten entstanden. Zum Glück habe ich genug, um sie passend zum Farbverlauf der Strickjacke anzunähen. Das schönste wird natürlich das Verstechen der ganzen Fäden sein, aber was tut man nicht alles…

haekelblueten_ausschnittMein bisheriges Fazit des Style Alongs ist sehr zufrieden stellend. Für mein Frühlingskleid fehlen noch Rockteil und Ärmel, was ich mir für die kommende Woche vorgenommen habe. Die Strickjacke möchte ich gerne noch fertig stellen und bin auch sehr zuversichtlich, dass es klappt. Neuen Schmuck habe ich auch abgehakt. Das i-Tüpfelchen wäre jetzt natürlich noch mein Jacken-Ufo, das ist mittlerweile ja schon ein Running Gag, dass ich versuche, die fertig zu nähen. Nun reihe ich mich auf den letzten Drücker noch heimlich bei Alex ein, wo sich die Runde am Sonntag zusammen gefunden hat.

 

Frühjahrs-Stoffwechsel – Mein Steckbrief

Letztes Jahr im Frühling haben Lotti und Frau 700 Sachen(dort findet ihr heute auch die anderen Steckbriefe) die geniale Stoffwechsel-Aktion in’s Leben gerufen, die dieses Frühjahr zum dritten Mal stattfindet. Dabei bewichteln Näh-Boggerinnen sich gegenseitig mit Stoff. Anhand eines Steckbriefes werden die Vorlieben für Muster, Farben und Material beschrieben, so dass ein Stoff ausgesucht werden kann, der der Stoffwechsel-Partnerin hoffentlich gefällt. Oder vor neue Herausforderungen stellt. Beim Herbststoffwechsel durfte ich schon dabei sein und habe ein tolles Set aus Weste und Rock genäht. In diesem Frühjahr bin ich wieder mit von der Partie – das hier ist mein Steckbrief.

Was nähst du am liebsten für dich?

Im Frühjahr und Sommer nähe ich natürlich sehr gerne luftige, weit schwingende Kleider. Natürlich liebe ich auch Röcke, da sie in der Regel sehr unkompliziert und schnell zu nähen sind. Sie sind außerdem ein Kombinationswunder und vielseitig einsetzbar. Allerdings habe ich auch eine ausgeprägte Oberteilschwäche, die ich gerne einmal angehen würde. Wichtig ist bei meinen Teilen vor allem, dass sie alltagstauglich sind, d.h. dass häufiges Radfahren, Spielplatz und klebrige Kinderhändchen gut überstehen.

Hast du dir für diese Frühjahrs/Sommersaison Pläne gemacht, etwas bestimmtes vorgenommen? Was wirst du wohl als nächstes nähen wollen?

Aufgrund der genannten Oberteilschwäche eine relativ einfache Antwort: Eine luftige Bluse, Shirts oder eine schöne Tunika könnte ich mir sehr gut als eines meiner nächsten Projekte vorstellen. Sommerkleider und auch einen Rock hake ich gerade im Rahmen des Spring Style Alongs ab. Wobei man natürlich nie genug Röcke und Kleider haben kann.

Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?

Beides, definitiv! Ich trage beides sehr gern und ich verarbeite beides sehr gern. Da gibt es für mich keine Glaubensfrage und kein Entweder oder. Ich könnte auf weder auf das eine noch das andere verzichten.

Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle, Wolle, …) – gegen was hast du eine (starke) Abneigung?

Ich vernähe am liebsten Naturmaterialien, mache aber (wie oben geschrieben) um Wolle derzeit einen Bogen, weil die Stücke meinen Alltag wohl nicht überleben würden. Ich vernähe am liebsten Baumwolle und habe eine stark ausgeprägte Schwäche für feinen Leinen. Besonders wichtig ist mir ein weicher Fall, grobe, steife oder sehr fest gewebte Stoffe sind eher nichts für mich, weil ich finde, dass sie der Kleidung oft eher eine sackige Form geben. Viskose oder Musselin mag ich auch, allerdings eher für Sommerkleider. Ein typischer Herbst/Winterstoff ist für mich noch Cord – wenn die Streifen nicht zu grob sind und die Farbe stimmt, ist das für mich durchaus ein interessantes Material.

Was ich gar nicht mag, sind alle möglichen Polys. Seide ist auch eher nicht mein Fall.

Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?

Eine Farbe, die bei mir immer geht, ist blau. Allerdings da auch eher ein gedecktes blau und nicht so ein schreiendes Königsblau oder FDJ-Blau. Außerdem mag ich warme Farben, rot (besonders rostrot) oder violett. Ich kann mich aber auch gut mit Braun- und Grüntönen (z.B. oliv) anfreunden. Generell würde ich sagen, dass mir natürliche, gedeckte Farben besser gefallen als kreischende, bunte.

Was gar nicht geht, ist beige. Auch alle rein weißen Stoffe sind schwierig, weil die meine Haut noch blasser erscheinen lassen. Aus demselben Grund sind auch Pastelltöne eher nichts für mich.

Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte? Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?

Ich mag eher kleiner gemusterte Stoffe. Ich habe öfter eher romantische Prints mit Blumen, aber auch sehr gern Streifen. Ein schön gefärbter Leinen mit feinen Nadelstreifen gefällt mir eigentlich fast immer. Punkte mag ich prinzipiell auch, habe ich aber für mich noch nicht genäht. Mit geometrischen Retro-Mustern werde ich absolut nicht warm, Schwalben hingegen gefallen mir. Kariert ist auch eher ein Wackelkandidat. Ich mag es ja britisch schick, aber wenn die Karos zu groß oder die Farben nicht so gut aufeinander abgestimmt sind, sieht es für mich schnell nach Schlafanzug oder Holzfällerhemd aus. Für Röcke geht ein feines Karomuster eher als für Oberteile. Es ist also nicht immer so einfach mit den Mustern. Ich versuche auch gerade, mich an eher unkonventionellere Muster heranzuwagen und bin etwas experimentierfreudiger. Im Zweifelsfall geht auch immer uni. Ich mag es sehr, wenn die Farbe leicht meliert ist und einen nicht so ‘anschreit’.

Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche dabei, die du vor allem wegen ihres Stoffes magst?

Mein absolutes Meisterwerk ist das Eisblumenkleid, das ich sowohl wegen des Stoffes als auch wegen des Schnittes sehr mag.

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Dicht gefolgt wird von meinem Trägerkleid aus ganz einfachem, grau melliertem Wollstoff.

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Auch mein Weihnachtskleid ist ein viel getragener Liebling – in für mich ungewöhnlichen Farben, Muster und Material. Flanell mit Karo in Beerentönen.

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Wieviel Stoff verbrauchst du ca. für einen Rock, ein Oberteil, ein Kleid? Welche Mindestmenge benötigst du für die Verarbeitung? Oder hast du sogar ein Maximalmaß für Stoff?

Da ich in die Standard-36 ganz gut passe, brauche ich nicht Unmengen an Stoff und kann auch je nach Schnittmuster schon mit 1.5m etwas anfangen. Für Kleider kaufe ich meistens 2m, für Kleider mit Tellerrock 3m. Wenn ich lange Ärmel plane, addiere ich eher noch mal einen halben Meter. Aber es kommt natürlich auch immer sehr auf das Muster und das Schnittmuster an. Das sind nur grobe Richtwerte.

Gibt es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen ausmacht?

Nö. Ich bin die romantische Naturmaterialientante. That’s it.

Shirt und Shorts für Klein und Groß

Es ist Mai, die Tage sind lang und langsam wird es warm. Wir sind fast jedem Tag im Garten, um zu werkeln, zu pflanzen und zu ernten. Natürlich braucht es da bequeme und praktische Kleidung. Shorts sind superschnell genäht, auch aus Stoffresten. Das geht für Klein und Groß gleichermaßen gut. Wenn das passende Shirt nicht gerade schon im Schrank liegt, lässt sich das auch noch schnell unter die Maschine legen und nähen.