Gurtschoner

Sabberschutz für Babytrage – Tutorial

Eine Freundin hat mich gestern gebeten, einen Gurtschoner für ihre Babytrage zu nähen. Ich kenne das noch von meinem Fefe: er hat sich auch immer in den Trägern der Manduca festgebissen und sie angesabbert, dass schnell alles nass und kalt und bäh war. Ich hatte einen gekauften Sabberschutz von Manduca, der allerdings alles andere als optimal ist. Er ist nicht gefüttert, sondern einfach aus zwei Lagen Nicki – so ist er immer verrutscht und war schnell durchgeweicht.

Also habe ich schnell ein Schnitmuster entworfen und den Gurtschoner genäht. Das ging ruckizucki und vom Ergebnis bin ich sehr begeistert. Er ist doppelt gefüttert und so richtig stabil und saugfähig. Und schöner ist er außerdem! Genau das Richtige für einen kleinen Jungen und deswegen geht es auch direkt mit zu Made4Boys.

Der Sabberschutz ist gut geeignet für Nähanfänger und ein tolles Geschenk oder Mitbringsel für frisch gebackene Eltern mit kleinen Traglingen. Bei der Größe habe ich mich an der Manduca orientiert, es sollte aber auch für andere Babytragen passen.

promopick

Als Material habe ich Jersey verwendet, da reicht auch ein Reststück locker aus. Als Futter habe ich Baumwoll-Vlies in Bioqualität genommen. Dieses Material liebe ich, weil es nicht nur gut füttert, sondern auch von einwandfreier Qualität ist, was bei durchgesabberten Babysachen ja nicht ganz unwichtig ist. Ich kaufe den immer bei MYO Stoffe, konventionelle Vlieseline funktioniert aber sicher genauso gut. Außerdem brauchst Du noch Druckknöpfe oder Klettverschluss.

Lade das Schnittmuster herunter: Schnittmuster

Zunächst schneidest Du alle Teile zu. Im Schnittmuster ist 1cm Nahtzugabe enthalten. Für einen Sabberschutz brauchst Du 2 mal Futter, einmal Außenstoff und einmal Innenstoff. Als Stoff kannst Du natürlich auch Webware verwenden oder den Sabberschutz ganz ohne Futter machen. Es empfiehlt sich, den Gurtschoner direkt als Paar zu nähen. Dann kann man entweder an jedem Träger einen anbringen, oder einen als Reserve bereithalten, falls mal gewaschen werden muss.

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Lege den Stoff jeweils auf das Futter und dann die Teile rechts auf rechts aufeinander.

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Du erhältst dann ein „Sandwich“, bei dem die Stoffe innen mit den schönen Seiten aufeinander liegen. Das Futter liegt jeweils außen.

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Nähe die Teile mit 1cm Nahtzugabe zusammen und lasse dabei eine Wendeöffnung von ca. 5cm. Je dicker Dein Futter ist, desto größer muss die Wendeöffnung sein. Wenn Du schlecht um die Kurven kommst, versuche die Stichlänge zu verkleinern (viele kleine Stiche) und den Nähfußdruck zu verringern (falls das geht).

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Schneide die Nahtzugabe zurück. An den Kurven schneidest Du kleine Keile ein, damit die Form nach dem Wenden schöner wird.

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Dann wendest Du den Sabberschutz und formst die Kurven aus. Schlage an der Wendeöffnung die Nahtzugabe nach innen und stecke sie fest.

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Jetzt steppst Du den Rand noch einmal nähfüßchenbreit ab. Dabei schließt Du die Wendeöffnung.

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Jetzt brauchst Du nur noch Druckknöpfe oder einen Klettverschluss anbringen und schon ist der Sabberschutz fertig!

So sieht das Ganze dann in Action aus – wir haben beim Foto beide etwas zu sehr rumgezappelt. Wie das eben so ist mit Kleinkind…

action

Das Schnittmuster kannst Du hier gratis herunterladen, wie immer nur für den Privatgebrauch. Ich würde mich über Feedback sehr freuen – vielleicht zeigst Du mir ja Deinen Sabberschutz den Sabberschutz, den Du genäht hast?

Nachtrag: Ich wurde nun öfter gefragt, wieso da „dieses Loch“ ist. Das hat genau genommen keine bestimmte Funktion, außer dass ich es so schöner fand. Man kann natürlich auch ein einfaches Rechteck mit Druckknöpfen zu einem Gurtschoner schließen. Der Vorteil bei zwei „Riemen“ ist, dass man sie auch „über Kreuz“ knöpfen kann. Dazu muss man die Druckknöpfe natürlich so anbringen, dass einmal die linke Seite oben ist und einmal die rechte. Dann kann das Kind – oder sonstige Umstände – den Sabberschutz nicht so leicht aufziehen oder aufknöpfen.