Kosmetiktasche

Kosmetiktäschchen

Hals über Kopf haben wir nun doch noch zwei Kindergartenplätze in einer Privat-Kita bekommen und nun heißt es Abschied nehmen von unserer Tagesmutter, die uns die letzten zwei Jahre begleitet hat.

Ich wollte ihr etwas Kleines nähen und hatte an eine Kosmetiktasche gedacht. Der Tag heute war ziemlich vollgepackt und so reichte es nur für ein 20-Minuten-Projekt.

Und hier ist das Ergebnis:

Kosmetiktasche nähen

Kosmetiktasche nähen

Kosmetiktasche nähen
Schnell und einfach – ich hoffe sehr, sie gefällt ihr auch.
Wenn Du die Kosmetiktasche auch nähen möchtest, dann drucke diesen Schnitt auf A4 aus.
Schneide ihn zwei mal aus Außenstoff und zwei mal aus Futterstoff zu. 
Kosmetiktasche nähen - Zuschnitt
Lege einen Außen- und einen Innenstoff rechts auf rechts aufeinander und schiebe einen ca. 35cm langen Reißverschluss dazwischen. Mit Vlieseline kannst Du die Tasche noch verstärken.

Kosmetiktasche nähen - ReißverschlussNähe an der Rundung Reißverschluss und die beiden Stoffe zusammen. Das wiederholst Du für die anderen beiden Stoffteile und die andere Seite des Reißverschlusses. Dann klappst Du die Tasche so auseinander, dass die jeweils die Innen- und die Außenstoffe rechts auf rechts zu liegen kommen. Nähe den Taschenboden zusammen.

Kosmetiktasche nähen
Nun nähst Du die Seiten zusammen. An einer Seite des Innenstoffes nähst Du nicht ganz bis zum Ende, sondern lässt eine Wendeöffnung frei.
Kosmetiktasche nähen - Seitennähte
Lege nun die offenen Ecken genau Naht auf Naht zusammen und steppe die Öffnung zu. Die Ecke an der Wendeöffnung lässt Du offen. Wende nun die Tasche.
Kosmetiktasche nähen - Ecken nähen
Von außen steppst Du nun die Wendeöffnung ganz knapp zu.
Kosmetiktasche nähen - WendeöffnungKlappe die Kanten der offene Ecke nach innen und stecke sie Naht auf Naht zusammen. Steppe die Öffnung knappkantig ab.
Kosmetiktasche nähenNun musst Du nur noch die Innentasche zurück in die Außentasche stecken und alle Kanten und Ecken der Kosmetiktasche ausformen. Wenn sich der Reißverschluss nicht gut schließen lässt, kannst Du ihn noch einmal absteppen.
Mal schauen, wie sich die Kosmetiktasche bei den anderen Dienstagsprojekten macht.
Handtasche

Fat Quarter Bag Freebie

Du kennst das sicher: Du bist in Deinem Stoffladen unterwegs und ein Stoff ist schöner als der andere. Am liebsten würdest Du ALLE mitnehmen, aber das lässt der Geldbeutel nicht zu. Aber vielleicht hier- und davon ein kleines Stückchen? Es muß ja auch kein ganzer Meter sein, es reicht auch etwas weniger…
Zum Glück hat der Patchwork-Gott Fat Quarter erfunden, jene kleinen Stoffstücke, für die 1 Yard (in Deutschland auch 1m) Stoff geviertelt wird. Einmal längs, einmal quer geschnitten –  schon erhält man vier Viertel von ca. 45x56cm Größe, die einzeln verkauft werden können. So kann man von den schönsten Designs etwas mitnehmen, ganz ohne schlechtes Gewissen was Lager- und Budgetkapazitäten angeht.

Als ich letztens in meinem Lieblingsstoffladen war, hat es mir ein Fat Quarter Set der wundervollen Happy-Serie von Hamburger Liebe angetan und nachdem ich drei mal rund herum geschlichen bin, hab ich es schließlich mitgenommen. Vier tolle Designs aus der Stoffserie, zum Sonderpreis!

Eine Weile lag es auf meinem Nähtisch, wurde bewundert und gestreichelt – wie kann ich das Set so kombinieren, dass alle Stoffe gut zur Geltung kommen? Ich brauchte dringend eine neue Tasche und die sollte nach Hamburger Liebe aussehen. Da man mit Fat Quartern durch die Stoffmenge ja auch ein bisschen begrenzt ist, habe ich eigens ein Taschenschnittmuster konstruiert, in dem 4 Fat Quarter verwendet werden.

Und das ist das Ergebnis…
Ein Reißverschluss, damit nichts verloren geht…
Eine Innentasche für Kleinigkeiten…
Ich habe heute Geburtstag und werde 30 (schon!). Heute Abend steigt eine große Sause, es kommen viele Freunde vorbei, die ich lange nicht gesehen habe. Und weil mich das so glücklich macht, gibt es Schnittmuster und Fotoanleitung als kostenloses Ebook hier.
Ich hoffe, Du hast mit dem Fat Quarter Bag genau so viel Freude wie ich…
An dieser Stelle noch ein ganz großes Dankeschön an Franco von Brazen Concepts für die Hilfe bei der technischen Umsetzung.

KleinPellworm für Lieschen

Für Lieschen habe ich die Fleecejacke nach dem Klein Pellworm-Schnitt von Farbenmix genäht. Der Fleece ist bunt gemustert, die Kapuze und Beleg sind aus grün-grau geringeltem Jersey.
Klein Pellworm - Fleecejacke nach FarbenmixKlein Pellworm - Fleecejacke nach Farbenmix
Gesäumt habe ich mit grünem Schrägband. Da ich den Reißverschluss oben kürzen mußte, habe ich zwei kleine Ecken über das Ende genäht, damit der Zipper nicht verloren geht.
Klein Pellworm - Fleecejacke nach Farbenmix
Die Ärmel finde ich bei dem Schnitt leider viel zu lang, sonst gefällt mir die Passform sehr.
Liese liebt diese Fleecejacke. Sie muss überall hin mit…
Und weil heute so ein schöner Dienstag ist, nehmen wir das Jäckchen mit zum Creadienstag.

Kleines Saum-ABC

Manche Erkenntnisse brauchen eine Weile, bevor sie sich setzen. Mir wurde kürzlich bewusst, wieviele unterschiedliche Saumvarianten ich schon an Kleidungsstücke angebracht habe.
Sicher hat man seine zwei, drei Standards, die man fast immer verwendet. Aber ein Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn die Vielfalt der Möglichkeiten ist überwältigend.
Einen kleinen Einblick in die von mir verwendeten Säume möchte ich heute geben. Allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn zu diesem Thema könnte ich vermutlich Seiten füllen – so viel fällt mir dazu sein. Fangen wir mit den Standards an.
Umschlagsaum

Der ganz normale Umschlagsaum oder doppelte Saum ist sicher einer der am häufigsten verwendete Abschluss eines Kleidungsstückes. Der Stoff wird unversäubert zwei mal eingeschlagen, gebügelt und abgesteppt. In der schmalen Variante rechnet man dabei mit einer Nahtzugabe von 2cm (je 1cm pro Umschlag).

Schmaler Umschlagsaum
Schmaler Umschlagsaum von innen
Man kann den Umschlagsaum aber auch deutlich breiter machen, wie bei meinem roten Batistkleid.
Breiter Umschlagsaum
Breiter Umschlagsaum von innen
Man kann ihn farblich absetzen oder Ton in Ton halten. Der Umschlagsaum funktioniert bei fast jedem Material und ist universell einsetzbar
Blindsaum

Der Blindsaum wird oft bei Kleidern und Röcken angewandt und kann sowohl mit der Maschine (mit Blindsaumfuß) als auch mit der Hand gearbeitet werden.
Richtig umgesetzt ist auf der Vorderseite die Naht nicht zu sehen.

Blindsaum bei dünnem Stoff an einem Rock

Bei der Rückansicht kann man erkennen, das der Stoff wieder doppelt umgeschlagen wurde. Allerdings erfolgte das Festnähen mit einem Blindstich. Die Stiche stabilisieren dabei den Umschlag an sich, halten also den gefalteten Saum zusammen…

Blindsaum bei dünnem Stoff an einem Rock - Innenansicht

…und befestigen ihn mit winzigen Einstichen am Rockteil. Am besten nimmt man dafür ein Garn im selben Ton des Stoffes und versucht, durch nur eine Faser des Stoffes zu stechen. Die Stiche können senkrecht oder schräg gestellt sein und sollten nicht zu eng neben einander sitzen.

Blindstich am Rocksaum

 

Rollsaum
Der Rollsaum ist ein sehr schmaler Saum, der sich besonders für dünne Stoffe, wie z.B. Chiffon eignet. Es gibt für die Nähmaschine extra Rollsaumfüße, aber es geht auch ohne. Wer sehr viel Zeit hat, kann den Stoff auch schmal einrollen und von Hand mit Blindstich festnähen. Natürlich kann man den Rollsaum auch mit der Overlock nähen.
Mit der Maschine kann man den Stoff ebenfalls leicht einrollen und festnähen. Ich bevorzuge dafür Zickzack-Stich. Bei meinem schwarzen Chiffon-Kleid hat es genügt, den Stoff normal mit schmalem Zickzack zu versäubern. Da der Stoff so dünn ist, hat er sich beim Nähen automatisch eingerollt. Falls es einen Überstand gibt, kann man den vorsichtig abschneiden.

Rollsaum mit Zickzack-Stich



Schmaler Saum mit Zickzack-Stich
Diese Variante verwende ich leider eher selten, obwohl sie mir sehr gut gefällt, was Aufwand und Aussehen betrifft. Der Stoff wird einfach schmal umgeschlagen und mit einem engen Zickzack (ca. 3mm) festgenäht, wobei der Zickzackstich komplett auf dem Stoff bleibt (nicht wie beim Versäubern: der äußere Stich dringt nicht in den Stoffe ein).

Schmaler Saum mit Zickzack-Stich an einer Bluse
Schmaler Saum mit Zickzack-Stich an einer Bluse - Innenansicht
Wenn man fertig ist, schneidet man den Überstand vorsichtig bis an die Stichkante ab.
Wellensaum
Ein sehr ähnliches Vorgehen kann bei elastischen Stoffen den optisch schönen Wellensaum ergeben. Der einzige Unterschied ist, dass der Stoff beim Nähen möglichst stark gedehnt wird. Sitzt die Naht, zieht sich der Stoff wieder zusammen, wird durch die Naht aber stellenweise unterschiedlich stark aufgedehnt. Das Ergebnis sind diese Wellen.

Wellensaum bei Jersey mit der Nähmaschine - InnenansichtAuch hier kann man auch der Rückseite den Überstand wieder vorsichtig abschneiden. Da Jersey aber nicht franst, kann man es auch lassen. Die Wellen knapp zurück zu schneiden ist doch etwas kniffliger und bevor man ein Loch riskiert…

Wellensaum bei Jersey mit der Nähmaschine - Innenansicht
Offener Saum
Man kann den Saum auch mit ein bis zwei Sicherungsnähten offen lassen. Das war in den 90ern bei Jeans sehr beliebt, die dann bis an die Sicherungsnaht ausgefranst waren.
Das geht natürlich auch mit Jersey, der an der offenen Seite allerdings nicht franst, sondern sich leicht aufrollt. In diesem Beispiel sind zwei Coverlock-Nähe direkt nacheinander genäht.

Offener Saum mit der Coverlock

Von hinten ist ein Beleg gegen genäht. Dadurch entsteht an der Unterkante die offene Optik der beiden aufgerollten Stoffe. Das Beispiel ist nicht von mir, sondern ein gekauftes Shirt.
Offener Saum mit der Coverlock - Innenansicht
Beleg

Ein Beleg kann einem Saum Stabilität, Schwere oder Form geben. So kann ein Beleg eine Rockrundung besonders schön hervorheben, dafür sorgen, dass er gut fällt oder dem Saum der guten Hose den entsprechenden Stand geben. Ein Beleg kann aus Stoff oder verstärkenden Materialien wie Vlieseline bestehen.

Hosensaum mit Beleg

Hosensaum mit Beleg - Innenansicht
Einfassband/Schrägstreifen
Einfach, schnell und effektiv. Mit Schrägstreifen kann man Kleidungsstücken oder Taschen ruckzuck einen Abschluss geben. Entweder aufgefaltet rechts auf recht festnähen und nach dem Umschlagen abermals festnähen. Oder nach der quick&dirty-Methode das Schrägband einfach über den Stoff stülpen und in einem rutsch feststeppen.
Saum mit Schrägband


Spitze
Das Beste zum Schluss! Natürlich kann der Saum auch nach Herzenslust verziert werden, z.B. mit schöner Spitze.
Die Spitze kann dabei z.B. einen Umschlagsaum verdecken.

Saum mit Spitze an einem Kleid
Sie wird dazu in der Steppnaht des Umschlagssaumes von links festgesteppt.
Saum mit Spitze an einem Kleid - Innenansicht

Bei dichter oder gerüschter Spitze kann man sich den Arbeitsschritt des Umschlagens auch sparen. Der Stoff wird versäubert und die Spitze darüber festgenäht.

Saum mit Spitze mit Overlock-Naht
Auf der Vorderseite sieht man die Versäuberungsnaht bei diesem Beispiel (Kaufkleid) nicht.
Saum mit Spitze
Das war mein kleiner Einblick in die von mir verwendeten Saumtypen. Ich habe die Jersey-Standards wie Bündchen oder Zwillingsnadel mal weggelassen, denn die habe ich an anderer Stelle schon öfter gezeigt (z.B. hier oder hier).
Mich würde interessieren, was Dein bevorzugter Saum ist? An der genähten oder gekauften Klamotte?
Bestecktasche

Schnelles Etui

Dieser Sommer nervt, aber wirklich! Genau genommen ist es gar kein Sommer, sondern irgendeine eiskalte, graue, triste, lange Nase, die uns die Sonne da dreht. Der Winter ist direkt in den Herbst übergegangen und davon bekomme ich schlechte Laune.

Da muß schnell ein Projekt her, das flott von der Hand geht, hübsch und nützlich ist. So kann man die Stimmung wieder aufhellen. Das hab ich mir, und nur mir, gestern mal gegönnt.

Vor einigen Jahren habe ich ein einfaches Täschchen entworfen, in das Stifte genauso passen wie Schminkutensilien, Stricknadeln oder Tablettenheftchen. Bei uns ist es der Dauerbrenner als Bestecktasche, die auf keiner Reise fehlen darf.

Das ist ein recht langer Post geworden. Aber wenn Du wissen möchtest, wie man so ein leichtes Täschchen selber näht, wie man einen falsch eingeschlagenen Druckknopf korrigiert oder wie man Schrägband unsichtbar festnähen kann, dann lohnt sich das Weiterlesen.

Um die Tasche nach zu nähen möchtest, brauchst Du:

Für die Schnittkonstruktion
Lineal
Stift
Papier
Salatschüssel (mind. 30cm Durchmesser)

Material
2 Stoffstücke ca. 30x25cm
ca. 55cm Schrägband
1 Druckknopf
Material zum Verzieren

Den Schnitt kann man ganz einfach selber basteln. Du brauchst dazu einen etwas größeren Bogen Papier (Back-, Zeitungs-, oder zusammengeklebtes Druckerpapier) und malst darauf ein 25x25cm großes Quadrat. Dann nimmst Du Dir die größte Salatschüssel oder den größten Topfdeckel, den Du entbehren kannst und malst an der oberen Seite bündig mit den Seitenkanten einen Bogen.
Ich bitte zu entschuldigen, dass die Fotos keine Sonnenstrahlen enthalten. Aber leider war das Wetter ausgerechnet heute (sic!) eiskalt, grau und trist. So wie auf den Bildern sah es hier den ganzen Tag aus: Finster!

Wenn Du Deine Salatschüssel zum Bogen Bauen zweckentfremdet hast, kannst Du den Papierschnitt auch schon ausschneiden. Dann suchst Du Dir 1-2 Stoffe Deiner Wahl und etwas Vlieseline und schneidest den Schnitt 2 mal aus Stoff und einmal aus Vlieseline aus. Wenn Dein Stoff eine Musterrichtung hat, solltest Du den Außenstoff der Tasche auf dem Kopf stehend zuschneiden (Das Muster steht auf dem Kopf, nicht Du!) Nach dem Falten des Stoffes zeigt dann alles in die richtige Richtung. Die Vlieseline bügelst Du auf die Rückseite des Außenstoffes. Es funktioniert sicher auch ohne, hat aber mit Vlieseline einfach etwas mehr Stand.
Dann legst Du beide Teile rechts auf rechts aufeinander und nähst die Kante gegenüber der Rundung nähfüßchenbreit zusammen.
Wenn Du Dein Etui noch etwas mit Bändchen, Borten und Bommeln verzieren möchtest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Bitte wieder an die Musterrichtung denken.
Jetzt wird die Tasche gefaltet. Dazu legst Du die zugenähte Kante ca. 0,5cm unterhalb der Rundung an und steckst das ganze fest.
Fahre mit dem Finger noch einmal in die Falte, um eventuelle Knitter auf der Innenseite zu beseitigen.
Jetzt steckst Du Dein Schrägband auf der Innenseite der Tasche fest. Lasse dabei an der unteren Kante einen Überstand von gut 1cm.
Das Schrägband nähst Du im Falz fest und schneidest die Kante etwas zurück.
An der Unterseite faltest Du den Überstand hoch…
… und klappst das Schrägband um, so dass es schön bündig liegt.
Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten: Du steckst das Schrägband fest, ratterst mit der Maschine drüber, haust einen Druckknopf ein und bist fertig.
Du kannst das Schrägband aber auch unsichtbar festnähen, und zwar mit der Hand. Keine Panik, das dauert nicht länger als der aktuelle Schauer und sieht einfach viel, viel besser aus.
Dazu nimmst Du Dein Garn doppelt, sicherst das Ende mit einem Knoten und stichst so in die Kante des Schrägbandes, dass der Knoten innen zu liegen kommt. Dann faltest Du das Ende um wie auf den beiden vorherigen Bildern.
Der Trick ist nun, möglichst kleine Stiche zu machen, die jeweils nur 1-2mm Gewebe( Stoff oder Schrägband) treffen. Du stichst immer abwechselnd knapp unter die Kante in das Schrägband und in den Stoff.
Wenn das Garn noch nicht festgezogen ist, sieht das etwas aus wie Zickzack:
Wenn Du das Garn festziehst, legen sich beide Stoffe aufeinander, während die Naht unsichtbar wird.
Hier sieht man noch mal, dass die Nadel nur wenige Fäden des Schrägbandes/Stoffes erfasst.
Es ist sinnvoll, die Naht von Zeit zu Zeit durch Rückstiche zu sichern. Dazu stichst Du einfach nochmal in das letzte Einstichloch, wenn die Naht gerade den Taschenstoff trifft.
Je enger und feiner die Stiche sind, desto schneller reißt Dein Geduldsfaden schöner wird das Ergebnis.  Vor allem in Kurven sollten die Stiche nicht zu weit auseinander geraten, da sich das Schrägband sonst unschön wellt.
Wenn Du am Ende angekommen bist, faltest Du das Schrägbandende wieder ein und nähst bist zur Kante. Dann sicherst Du die Naht zwei mal mit einem Knoten und stichst die Nadel schräg (hehe) in das Schrägband ein.
Suchbild: Finde die Nadelspitze!
Den Faden schneidest Du unter leichter Spannung ab. So wird das Fadenende zwischen die Stofflagen gezogen und es ribbelt sich nichts auf.

Einmal zum Vergleich – Die Innenseite wurde mit Maschine genäht. Nach dem Umklappen ist die Naht unsichtbar.

Die Außenseite wurde von Hand genäht. Die Fäden liegen zwischen Stoff und Schrägband, die Naht ist unsichtbar.

Dann brauchst Du nur noch einen Druckknopf setzen und die Tasche ist fertig. Mein Knopf hat noch eine Schleife bekommen. Das ist einfach ein als Schleife zurecht geschnittenes Stoffstück, das ich mit Vlieseline verstärkt habe, damit es nicht franst. Auf den Druckknopf habe ich zuerst die Schleife „aufgefädelt“ und den Druckknopf dann platziert.

Ich bin ehrlich – das ist eigentlich nur die Notlösung, weil der Knopf ganz plötzlich nicht mehr mittig saß, nachdem ich die Zange zugedrückt habe. Himmela…undWolkenbruch! Nachdem ich den Knopf mit Seitenschneider und diversen Zangen, um seine Zähne gebracht habe, sah man leider immer noch den Beißabdruck im Stoff. Um die unschönen Löcher zu kaschieren, habe ich das Schleifchen hergenommen. In meinem Fall bekommt dadurch das Blümschen an der Front eine Fliege.

Und das hebt sie, meine Stimmung!

Wenn in Deiner Salatschüssel gerade der Kartoffelsalat auf das Abendessen wartet oder  unter’m Topfdeckel der Wintereintopf köchelt, spendier ich Dir hier das Schnittmuster.